inische Fluchtlinge in Deutschland: Die Frage der Integration //
Lesen Sie hier das Videotranskript
Eine Grundschule in Dusseldorf. 18 Kinder aus der Ukraine in einem Klassenraum. Kinder, die vor dem Krieg in ihrem Heimatland fliehen mussten, die aus ihrem alten Leben gerissen, von ihren Freunden getrennt wurden und sich jetzt in einem fremden Land wiederfinden, dessen Sprache sie nicht sprechen.
OT Aleksandra Artemova, Lehrerin
Das ist so super wichtig. Ich finde es total schon, dass sie so schnell wieder das normale Leben haben konnen. Das finde ich total schon.
Ein Stuck Normalitat – doch der provisorische Unterricht ist keine Dauerlosung.
OT Kornelius Knittel, Schulleiter
Es ist wirklich erst mal nur eine Betreuung. Wir konnen jetzt noch nicht von Beschulung sprechen, weil wir diese Woche jetzt erst mal abwarten wollten, wie viele Kinder wirklich kommen und die sind aus dem ganzen Stadtgebiet zu uns gekommen. Und jetzt geht es darum, dass wir Kinder – ja, entscheiden mussen, wo wir die Kinder beschulen, welche Kinder wir schulen konnen und welche Kinder woanders moglicherweise beschult werden mussen.
Ortswechsel: Eichenau in der Nahe von Munchen. Feuerwehrleute richten eine Turnhalle als Notunterkunft her. Zumindest ein Dach uber dem Kopf fur die Neuankommlinge, die die Gemeinde erwartet. Die meisten kommen nach wie vor per Bahn in den grossen Stadten an, in Berlin oder Munchen. Nach dem Chaos der ersten Tage, als sich freiwillige Helfer hauptsachlich in Eigenregie um die ubernachtigten und teils verzweifelten Menschen kummerten, gibt es nun Unterstutzung vom Staat. Aber:
OT Wolfgang Schauble, Leiter des Munchner Krisenstabs Ukraine
Die Verteilmoglichkeit ist grundsatzlich jetzt erst mal geschaffen. Und die Schwierigkeit besteht nach wie vor, dass die Menschen hin in die Ballungsraume stromen und die Schwierigkeiten der Verlegung wegen der freien Wahl des Aufenthaltsortes. Und wie man hier zu einer vernunftigen Losung kommen konnte: Das musste an und fur sich vor der Ankunft stattfinden, durch Lenkung von Bussen und Zugen, auch mal in – uber Umwege in die klassischen Flachen-Landkreise.
Nur ein kleiner Teil der inzwischen ungefahr 200.000 ukrainischen Kriegsfluchtlinge, die Deutschland erreicht haben, kommt in Privatwohnungen unter. Fur den Rest muss eine dauerhafte Bleibe gefunden werden – und eine Perspektive, die uber die reine Unterbringung und Versorgung hinausgeht.
OT Franziska Giffey, Regierende Burgermeisterin von Berlin
Ich glaube, wir sind gut beraten, von Anfang an auf Integration zu setzen und dafur zu sorgen: Integration durch Normalitat. Zu warten und zu glauben, es wird schon alles und die Leute werden schon ganz schnell zuruckgehen, verliert nur Zeit.
Angesichts der taglich verheerenderen Zerstorungen in der Ukraine, die Putins Invasionstruppen gezielt anrichten, ist an eine Ruckkehr fur die meisten Fluchtlinge kurz- und vermutlich mittelfristig nicht zu denken. Vielleicht wird sie fur viele nie moglich sein.