Der saarlandische Ministerprasident Tobias Hans drangt auf eine staatliche Spritpreisbremse. Der CDU-Politiker sagte der >>Rheinischen Post<>Ausgehend von aktuell 2,15 Euro fur den Liter Super E10 konnen wir mit einer Spritpreisbremse einen Preis von 1,62 Euro pro Liter erreichen, also 53 Cent billiger als derzeit.<< Der Hebel sei eine vorubergehende Senkung der Mehrwertsteuer auf sieben Prozent (derzeit: 19 Prozent).
Hans forderte ein >>Eilverfahren zwischen Bundestag und Bundesrat<>dass es ein Signal gibt, wir handeln<<.
Der Ministerprasident hat im Saarland Ende des Monats Landtagswahlen vor sich. In Umfragen liegt er deutlich hinter seiner Herausforderin von der SPD. Bereits vor wenigen Tagen hatte er mit einem kurzen Video via Twitter gefordert, bei den Spritpreisen musse >>gehandelt werden<<.
Seit Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine haben die Spritpreise extrem zugelegt: Diesel hat sich in den gut zwei Wochen um fast 40 Prozent verteuert, E10 um gut 25 Prozent.
Wertverlust spielt wichtige Rolle
Einer Berechnung des Automobilclubs ADAC zufolge sind die Gesamtkosten pro Kilometer binnen einem Jahr indes deutlich weniger gestiegen als die reinen Spritpreise. Bei den Gesamtkosten werden zum Beispiel Wertverlust und Fixkosten einbezogen.
Der ADAC nennt als ein Beispielfall einen typischen neuen Benziner der Kompaktklasse, 5,5 Liter Verbrauch, jahrliche Fahrleistung 12.000 Kilometer, Haltezeit vier Jahre. Die Gesamtkosten betragen demnach 67,2 Cent pro Kilometer bei einem Spritpreis von 2,20 Euro pro Liter E10. Mit den Spritpreisen vor einem Jahr – damals kostete E10 nur 1,45 Euro pro Liter – waren es demnach 63,1 Cent pro Kilometer. Ein Plus im Jahresvergleich von nur etwa sechs Prozent.
Bei einem neuen typischen Diesel der unteren Mittelklasse, der 20.000 Kilometer im Jahr fahrt, vier Jahre gehalten wird und 4,5 Liter pro 100 Kilometer verbraucht, betragen die Gesamtkosten zurzeit 69,1 Cent pro Kilometer. Mit den Preisen des Marz 2021 waren es 64,5 Cent – ein Anstieg von etwa sieben Prozent. Entscheidender Grund ist, dass in beiden Fallen der Wertverlust des Autos die Spritkosten in den Hintergrund drangt.