Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat sich mit dem Coronavirus angesteckt. Der Grünenpolitiker sei positiv getestet worden, habe aber bisher keine Symptome, sagte ein Regierungssprecher. Kretschmann sei nun zu Hause in Quarantäne. Der 73-Jährige ist dreimal geimpft.
AdvertisementAuch Vize-Regierungschef Thomas Strobl hatte sich vor zwei Wochen infiziert. Er lag fünf Tage wegen einer Lungenembolie und einer Lungenentzündung im Krankenhaus. Seit Freitag ist der 61-jährige CDU-Landeschef auf eigenen Wunsch wieder zu Hause und will sich dort auskurieren. Das Ministerium erklärte, die Diagnosen seien nach Auskunft der behandelnden Ärzte zwar ernst, die Erkrankungen aber gut therapierbar. Man dürfe mit einer vollständigen Genesung rechnen.
Strobl dankbar für drei Coronaimpfungen
Vor zwei Wochen wurde festgestellt, dass sich Strobl angesteckt hatte. Nach einer Woche kam Strobl ins Krankenhaus. Damals hatte das Ministerium noch von einer »Vorsichtsmaßnahme« gesprochen.
Strobl werde nun zunächst von zu Hause arbeiten und an diesem Dienstag auch an der virtuellen Sitzung der Landesregierung teilnehmen. Der 61-jährige Minister sagte laut Mitteilung, er sei nach den Erfahrungen der vergangenen Tage umso dankbarer für die drei Coronaimpfungen, die er erhalten habe. »In dieser Situation denkt man schon auch darüber nach, wie es verlaufen würde, wenn man diese Impfungen nicht hätte.«
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat am Montag den fünften Tag in Folge einen Anstieg der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche mit 1259,2 an. Am Vortag hatte der Wert bei 1231,1 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1238,2 (Vormonat: 1426,0). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 78.428 Neuinfektionen.
Experten gehen von einer hohen Zahl an Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Ein Grund sind die begrenzten Kapazitäten etwa von Gesundheitsämtern, oft werden Kontakte nur noch eingeschränkt nachverfolgt. Zudem gibt es nach Einschätzung des Laborverbands ALM inzwischen eine größere Zahl von Menschen, deren Infektion nicht mehr über einen PCR-Test bestätigt wird – diese Infektionen fließen damit nicht in die offiziellen Statistiken ein.