Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) wird wegen seiner andauernden Loyalität zum russischen Präsidenten Wladimir Putin massiv kritisiert. Eine Fürsprecherin hat der 77-Jährige, der trotz des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine seine Jobs bei russischen Gasunternehmen bislang nicht aufgeben will, jedoch in seiner Ex-Frau Doris Schröder Kopf.
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In einer Mitteilung Schröder-Kopfs an die SPD in Hannover, rät sie eindringlich davon ab, ihrem Ex-Gatten die Ehrenbürgerschaft in der niedersächsischen Landeshauptstadt zu entziehen. »Nach meiner festen Überzeugung dürfen wir Gerd nicht in eine Reihe mit Hitler stellen«, schreibt Schröder-Kopf darin. Zuerst hatte die »Bild«-Zeitung über die Mitteilung berichtet.
Schröder-Kopf verweist in dem Schreiben unter anderem auf die Haltung des Ex-Regierungschefs gegen den Irakkrieg. »Mein Plädoyer auch mit Blick auf die ukrainische Forderung nach Gerd als Vermittler: keine Entscheidung jetzt!«, schrieb Schröder-Kopf, die für die SPD Abgeordnete im niedersächsischen Landtag ist. Die ehemalige Journalistin ist stellvertretende Vorsitzende des SPD-Stadtverbands Hannover.
Verfahren zur Aberkennung läuft bereits
Der Verwaltungsausschuss der Stadt Hannover hatte bereits am Donnerstag die Einleitung eines Verfahrens beschlossen, um Schröder die Ehrenbürgerschaft zu entziehen. Begründet wurde dies damit, dass »Altbundeskanzler Schröder durch seine andauernde geschäftliche Verbindung mit russischen Staatskonzernen die Werte und Ziele der Landeshauptstadt nicht mehr teilt«.
Ein Beschluss soll auf der nächsten Ratssitzung am 31. März gefasst werden. Schröder soll zuvor Gelegenheit zu einer Stellungnahme gegeben werden.