Für Bundeskanzler Olaf Scholz kommt eine militärische Einmischung der Nato in den russischen Krieg in der Ukraine nicht infrage. »Wir werden nicht militärisch eingreifen. Das gilt für die Nato, das wird sie nicht tun, und auch für alle anderen. Das wäre in dieser Situation falsch«, sagte Scholz am Mittwoch bei seinem Antrittsbesuch in Israel.
»Was wir tun, ist zu unterstützen«, stellte der Kanzler klar. Konkret nannte er Finanzhilfen und Hilfsgüter. »Das ist das, was wir tun können.« Die Sanktionen hätten bereits Wirkung erzielt. Das zeige, dass die Haltung zwischen Konsequenz und der gebotenen Vorsicht richtig sei. »Ich glaube, dass das die richtigen Entscheidungen sind.«
Er werde sich dafür einsetzen, dass die Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine bald fortgesetzt werden. »Natürlich geht es jetzt darum, dass die Diplomatie wieder eine große Chance bekommt«, sagte der SPD-Politiker. Zugleich rief er Russland erneut auf, alle Kampfhandlungen sofort einzustellen. »Attacken auf zivile Infrastruktur und Zivilisten müssen aufhören«, forderte Scholz.
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Lawrow warnt mit markigen Worten
Ein dritter Weltkrieg wäre ein Atomkrieg, warnte Russlands Außenminister Sergej Lawrow nach Angaben der Nachrichtenagentur Ria. Sollte es dazu kommen, kämen auch Atomwaffen zum Einsatz, und es wäre zerstörerisch, wurde Lawrow zitiert. Russland wäre einer »realen Gefahr« ausgesetzt, sollte die Ukraine zu Atomwaffen gelangen. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Tass den Minister mit den Worten zitiert, Russland werde nicht zulassen, dass die Ukraine in den Besitz von Nuklearwaffen kommt.
Die russischen Truppen kommen derweil der ukrainischen Hauptstadt Kiew nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko immer näher. Das russische Militär ziehe immer mehr Kräfte zusammen. »Wir bereiten uns vor und werden Kiew verteidigen!«, erklärt er in sozialen Medien. »Kiew steht und wird stehen.« Zuletzt hat sich ein kilometerlanger Konvoi von Militärfahrzeugen auf Kiew zubewegt.