Gerhard Schröder hat langjährige Mitarbeiter verloren. Sie wollen wegen Putins Ukrainefeldzug nicht mehr für ihn arbeiten. Nun mahnt seine Ehefrau via Instagram, nicht alle Verbindungen zu Russland dürften gekappt werden.
Seit dem Ende seiner Kanzlerschaft arbeitet Gerhard Schröder (SPD) als Gaslobbyist mit engen Verbindungen in den Kreml. Seit Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, fordern Kritiker seinen Rücktritt von den Gazprom-Ämtern, darunter mehrere SPD-Spitzenpolitiker. Nach dem Rücktritt von Schröders langjährigem Büroleiter am Dienstag hat sich nun Ehefrau Soyeon Schröder-Kim via Instagram zu Wort gemeldet.
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Verbliebene Verbindungen als Basis zur Rückkehr zu Frieden
»Der Krieg und das damit verbundene Leid für die Menschen in der Ukraine muss schnellstmöglich beendet werden«, schrieb sie in einem Posting. Das sei eindeutig die Verantwortung der russischen Regierung. Mit Blick auf die Zukunft gelte aber, dass die verbliebenen politischen, wirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Verbindungen, die zwischen Deutschland und Russland bestehen, ihrerseits nicht gekappt würden.
»Denn diese sind – trotz der gegenwärtig dramatischen Lage – die Basis für eine Hoffnung, die wir alle haben: dass ein Dialog über Frieden und Sicherheit auf unserem Kontinent wieder möglich wird«, schließt Schröder-Kim ihren Beitrag.
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Aus Protest gegen Schröders Russlandhaltung kündigten am Vortag vier Büromitarbeiter, darunter Albrecht Funk, langjähriger Büroleiter und Redenschreiber Gerhard Schröders.
Funk hatte das Büro mehr als 20 Jahre geleitet. Dem Bericht des Nachrichtenportals »The Pioneer« zufolge entschied Funk sich in der vergangenen Woche, seinen Posten aufzugeben. Angeblich gibt es Differenzen wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine und Schröders Haltung dazu. Funk soll seinem Chef eine schnelle und klare Distanzierung von Wladimir Putin sowie einen Rücktritt von allen Aufsichtsmandaten in russischen Unternehmen empfohlen haben. Ähnlich äußerten sich demnach andere Berater Schröders.
Auf dem Portal LinkedIn hatte Schröder sich von dem Angriffskrieg zwar distanziert, bei der Frage der Verantwortung aber gesagt, auf beiden Seiten habe es viele Fehler gegeben. Dies wurde weithin so interpretiert, als wolle er Putins Schuld an dem Angriffskrieg relativieren. Der Forderung, seine Posten bei russischen Energieunternehmen aufzugeben, kommt Schröder bislang nicht nach.
Wenige Wochen vor dem russischen Angriff auf die Ukraine war Schröder noch vom russischen Staatskonzern Gazprom für einen Sitz im Aufsichtsrat nominiert worden. Schröder ist seit seiner Zeit als Bundeskanzler mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin befreundet. Der Ex-Kanzler betont stets, dabei handele es sich um seine Privatsache.
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