In den impfkritischen Lagern von AfD und Linken bröckelt offenbar der Widerstand gegen Corona-Schutzimpfungen. Prominente Politiker beider Parteien äußerten sich positiv über den neuen Impfstoff Novavax.
Es sei »gut, dass jetzt eine Alternative zu den genbasierten Impfstoffen verfügbar ist«, sagte die linke Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht dem SPIEGEL. Die LInkenpolitikerin kritisert jedoch, dass die Wirksamkeit gegen die Omikron-Variante bei Novavax noch nicht ausreichend untersucht worden sei.
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Wagenknecht ist nach einer Coronavirusinfektion frisch genesen, zuvor war sie ungeimpft. In der Vergangenheit hatte sie sich immer wieder kritisch über Coronaimpfungen geäußert, sehr zum Missfallen großer Teile ihre Partei. Ob sie sich zu einem späteren Zeitpunkt mit Novavax impfen lassen würde, lies Wagenknecht unbeantwortet.
»Größere Auswahl an Impfstoffen«
Auch der AfD-Bundesvorsitzende Tino Chrupalla, der sich ebenfalls mit dem Coronavirus infiziert hatte und zu seinem Impfstatus öffentlich schweigt, zeigte sich gegenüber Novavax aufgeschlossen. »Wir begrüßen, dass den Bürgern zukünftig eine größere Auswahl an Impfstoffen zur Verfügung stehen wird«, erklärte er auf Anfrage. Die Entscheidung, sich impfen zu lassen, müsse aber »jeder für sich selbst treffen dürfen«.
Knapp 16 Millionen Menschen in Deutschland sind bislang nicht gegen das Coronavirus geimpft. Nicht alle lehnen dabei die Impfung grundsätzlich ab, vielen gelten schlicht die bisherige verwendeten mRNA-Impfstoffe von Biontech und Moderna als zu wenig erforscht. Die Politik hatte zuletzt Hoffnung gehegt, der Novavax-Impfstoff könne weitere Menschen zum Impfen animieren.
Anders als mRNA-Vakzinen wie die von Biontech oder Moderna basiert die Proteinvakzine von Novavax auf einem klassischeren Verfahren. Diese Woche waren die ersten 1,4 Millionen Dosen in Deutschland angeliefert worden.