Einen Tag nach dem Angriff russischer Truppen auf die Ukraine äußern sich auch vermehrt Bundespolitiker zu dem Geschehen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin eine Persönlichkeitsstörung diagnostiziert.
Im Handeln des Kremlchefs zeigten sich »narzisstische Geltungsbedürfnisse«, die nicht hinnehmbar seien, sagte der Mediziner in Berlin. Die Welt habe eigentlich »Besseres zu tun, als sich mit den Großmachtfantasien von Putin zu beschäftigen«, sagte Lauterbach. »Putin gefährdet Menschen in einer Situation, wo wir mitten in der Coronapandemie sind.«
Lauterbach spricht Kindern sein Mitleid aus
Mediziner definieren Narzissmus in der Regel als Persönlichkeitsstörung, die von einem extremen Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Anerkennung geprägt ist. Dies geht oft mit selbstverliebtem oder arroganten Auftreten einher. »Ich finde die Vorgänge bestürzend und in jeder Hinsicht traurig«, sagte Lauterbach zu dem von Putin angeordneten Überfall auf die Ukraine. »Hier hat jemand in verbrecherischer Art und Weise – nämlich Wladimir Putin – das Völkerrecht gebrochen«, sagte der SPD-Politiker.
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Lauterbach sprach insbesondere den Kindern im Land sein Mitgefühl aus. Deren Kindheit würde unterbrochen und sie müssten Angst um das eigene Leben und das ihrer Eltern haben. »Das ist etwas, was kein Kind verdient, und was schlicht furchtbar ist.«
Nach einer Anordnung des Präsidenten Wladimir Putin haben russische Truppen am Donnerstagmorgen mit der Invasion der Ukraine begonnen. Die russischen Truppen rücken derzeit unter anderem in Richtung Kiew vor. Es gibt erste Berichte von Explosionen in der ukrainischen Hauptstadt. Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat der Bundesregierung vorgeworfen, sein Land bereits aufgegeben und harte Sanktionen gegen Russland verhindert zu haben.