Ukraine: Olaf Scholz warnt Wladimir Putin, die Invasion zu stoppen

Russland hat die Ukraine attackiert, seit dem Morgen rollen Panzer in einer Zangenbewegung über das Land. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verurteilte die Invasion am Abend in einer Fernsehansprache auf das Schärfste. »Gerade erleben wir den Beginn eines Krieges, wie wir ihn so seit mehr als 75 Jahren nicht erlebt haben«, sagte Scholz.

»Mit dem Angriff auf die Ukraine will Putin die Zeit zurückdrehen«, so Scholz. Aber es gebe kein Zurück in die Zeit des Kalten Krieges. Der Überfall Putins sei »durch nichts und durch niemanden zu rechtfertigen«. Es sei der Versuch, Grenzen innerhalb Europas gewaltsam zu verschieben und »vielleicht ein ganzes Land von der Weltkarte zu tilgen«. Putin gefährde so das Leben unzähliger Menschen.

Er habe all die Warnungen und Bemühungen um einen diplomatischen Ausweg in den Wind geschlagen. »Er allein, nicht das russische Volk, hat sich für diesen Krieg entschieden. Er allein trägt dafür die Verantwortung.«

Erneut appellierte Scholz an den Kremlchef: »Stellen Sie die Kampfhandlung unverzüglich ein.« Zudem warnte er Putin, nach dem Angriff auf die Ukraine weitere Länder ins Visier zu nehmen. Die westlichen Bündnispartner seien sich »einig, dies mit all uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu verhindern«. Die Nato werde alle ihre Mitglieder verteidigen, die Sanktionen gegen Russland werden ihre Wirkung zeigen.

»Wir sind entschlossen und handeln entschlossen«

»Wir sind entschlossen und handeln entschlossen. Putin wird nicht gewinnen«, schloss Scholz seine Ansprache.

Der russische Großangriff auf die Ukraine hatte in der Nacht begonnen – das gesamte Land wurde von mehreren Flanken angegriffen. Bereits am Nachmittag lieferten sich russische und ukrainische Soldaten Kämpfe nahe Kiew. In der Hauptstadt und in der Hafenstadt Mariupol waren ebenso Explosionen zu hören wie in der Schwarzmeerstadt Odessa, in der zweitgrößten Stadt des Landes, Charkiw, sowie in Kramatorsk und an der Frontlinie zu den ostukrainischen Separatisten-Gebieten.