Volker Schneider, Geschäftsführer der Linken-Bundestagsfraktion, hat einen Monat vor seinem geplanten Renteneintritt unter nebulösen Umständen seinen Posten abgegeben. Im Einvernehmen mit der Fraktionsführung wurde der 66-Jährige bei Fortzahlung der Bezüge freigestellt. Die Hintergründe des frühzeitigen Abgangs sind unklar. Schneider sagte, es handle sich um »persönliche Gründe, die mit einem konkreten Anlass in der Fraktion zusammenhängen«. Was genau ihn zum vorzeitigen Rückzug bewog, wollte er nicht sagen. Ein Sprecher der Fraktion sagte auf mehrfache Nachfrage, er wolle sich nicht zu dem Sachverhalt äußern. Schneider gehört zu den Vertrauten der früheren Fraktionsvorsitzenden Sahra Wagenknecht und ihres Ehemanns Oskar Lafontaine. Einige Linkenpolitiker gehen davon aus, die heftigen Auseinandersetzungen um Lafontaine im saarländischen Landesverband könnten bei Schneiders Rückzug eine Rolle gespielt haben. Schneider sagt, das Saarland sei kein unmittelbarer Beweggrund für seinen Rückzug. Der Fraktionssprecher wies zurück, es habe eine Auseinandersetzung bezüglich der Querelen im saarländischen Landesverband gegeben. Schneider, von 2005 bis 2009 Bundestagsabgeordneter, war seit 2014 Fraktionsgeschäftsführer. Diesen Posten hat nun die Brandenburger Linkenpolitikerin Katharina Slanina übernommen.