Der Bundestagsabgeordnete Omid Nouripour ist beim Online-Parteitag der Grünen neben Ricarda Lang zum neuen Vorsitzenden gewählt worden. Der 46-Jährige erhielt am Samstag 621 von 752 abgegebenen Stimmen und setzte sich damit gegen zwei Mitbewerber durch. Das Ergebnis muss noch per Briefwahl bestätigt werden, was bis Mitte Februar geschehen soll.
Gemeinsam mit der zuvor gewählten Lang tritt Nouripour die Nachfolge von Annalena Baerbock und Robert Habeck an. Die Außenministerin und der Wirtschaftsminister traten nicht erneut an, da bei den Grünen Regierungsamt und Parteivorsitz unvereinbar sind. Die Wahl der Vorsitzenden muss von den Delegierten noch per Brief bestätigt werden. Damit wird binnen zwei Wochen gerechnet. Bis dahin sind Baerbock und Habeck formal noch die Parteivorsitzenden.
Advertisement
»Wieder in der K-Frage mitspielen«
Nouripour ist gebürtiger Iraner und seit 18 Jahren Mitglied des Bundestages. In seinem Wahlkreis in Frankfurt errang der Außen- und Sicherheitspolitiker zuletzt das Direktmandat. In seiner Bewerbungsrede sagte Nouripour den Regierungsmitgliedern in der Koalition mit SPD und FDP die Unterstützung der Partei zu. Gemeinsam mit Lang werde er Lehren aus dem Wahlkampf ziehen und neue Strukturen in der Parteizentrale schaffen, damit die Grünen bei der Bundestagswahl 2025 »wieder in der K-Frage mitspielen« könnten.
Die Grünen waren im vergangenen Jahr mit Baerbock als Kandidatin erstmals Anspruch auf das Kanzleramt angemeldet. Das Wahlergebnis der Partei fiel mit 14,8 Prozent und dem dritten Platz aus Sicht vieler Grüner aber enttäuschend aus. Nouripour lobte das Ergebnis der Koalitionsverhandlungen: »Eindeutig trägt dieser Koalitionsvertrag eine grüne Handschrift.«