Es war eines der wenigen Ergebnisse der Bund-Länder-Runde zur Coronapandemie am Montag. Die PCR-Tests werden priorisiert, das Personal insbesondere in Krankenhäusern, in Praxen und in der Pflege, Einrichtungen der Eingliederungshilfe sowie Risikopatienten soll bevorzugt werden.
Daran gab es Anfang der Woche deutliche Kritik von Verbänden und der Gewerkschaft GEW. Der Tenor: Lehrerinnen und Lehrer müssten ebenfalls zur kritischen Infrastruktur zählen und bei der PCR-Testung priorisiert werden.
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Nun regt sich auch in der SPD Widerspruch zum MPK-Beschluss. Man komme wegen der Überlastung der Labore nicht um eine Priorisierung bei den PCR-Tests herum, sagte der Bremer SPD-Fraktionschef Mustafa Güngör dem SPIEGEL. »Aber dann müssen wir neben dem Klinikpersonal und Risikopatienten auch andere Gruppen einbeziehen, die besonders betroffen sind.« Und das seien nun einmal Lehrer und Erzieher, die jeden Tag Kontakt mit ungeimpften Kindern und Jugendlichen haben.
»Sollten auf Bundesebene dringend darüber sprechen«
Kitas und Schulen seien für die Entwicklung und für die Gesundheit der Kinder systemrelevant, so Güngör. Betreuung und Unterricht in Präsenz seien wichtig. »Das heißt, die Beschäftigten, die dort Herausragendes leisten, gehören zur kritischen Infrastruktur.« Wenn das Offenhalten von Schulen zu Recht Priorität habe, müssten die Lehrkräfte auch bei den Gesundheitsschutzmaßnahmen priorisiert werden.
Der Sozialdemokrat verwies darauf, dass der Bremer Senat bereits entsprechende Laborkapazitäten sichern konnte, und forderte eine bundesweite Regelung: »Ich finde, wir sollten auf Bundesebene noch mal dringend darüber sprechen.«