In der Europäischen Union sind im vergangenen Jahr noch weniger neue Autos zugelassen worden als 2020. Die Zahl der Neuzulassungen sank um 2,4 Prozent auf 9,7 Millionen Autos, wie der europäische Branchenverband Acea in Brüssel mitteilte. Schon im Jahr zuvor hatte die Pandemie auf dem Automarkt zu einem Rekordeinbruch geführt.
Vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2021 belastete der weltweite Mangel an Mikrochips die Autobauer schwer, bei zahlreichen Herstellern geriet die Produktion zeitweise ins Stocken. Auf Jahressicht verzeichnete unter den deutschen Herstellern nur BMW ein kleines Plus bei den Neuzulassungen von 1,5 Prozent. Marktführer Volkswagen musste moderate Einbußen hinnehmen, Daimler rutschte um 12,4 Prozent ins Minus.
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Besonders die Zahlen im Dezember brachen ein: In der gesamten EU wurden nur knapp 800.000 Autos neu zugelassen, ein Minus von 22,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Es war bereits der sechste Rückgang in Folge. Die größten Märkte verzeichneten allesamt prozentual zweistellige Verluste, in Deutschland fielen die Neuzulassungen um mehr als ein Viertel. Unter den Herstellern hatte vor allem der VW-Konzern zu kämpfen, dessen Stammmarke im Dezember um rund 40 Prozent einbrach.
Deutschland mit deutlichem Minus
Unter den vier größten Märkten innerhalb der EU fielen die Zahlen über das Jahr nur in Deutschland, hier gab es bei den Neuzulassungen ein Minus von rund 10 Prozent. In Spanien und Frankreich legten sie immerhin leicht zu, in Italien sogar um 5,5 Prozent. Insgesamt wurden in der EU 3,3 Millionen Fahrzeuge weniger zugelassen als im Vorkrisenjahr 2019.
Wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) in Berlin mitteilte, habe »insbesondere der Mangel an Halbleitern« die weltweiten Lieferketten strapaziert. »Daneben machen Knappheiten bei weiteren Vorprodukten und Rohstoffen sowie steigende Preise für Energie und Logistik der Industrie zu schaffen.«