Geflüchtete an der polnisch-belarussischen Grenze: »Wir werden hier sterben«
Seit einer Woche harren an der polnisch-belarussischen Grenze Geflüchtete aus. Sie wollen in die EU – aber polnische Soldaten halten sie auf und belarussische lassen sie nicht zurückkehren.
So sitzen Tausende Menschen fest und sind verzweifelt, vor allem Mütter mit Kindern.
Mutter aus dem Irak:
»Wir warten darauf, dass die Staaten uns helfen und uns von hier retten. Wir werden hier sterben. Wir haben Kinder dabei. Man hat uns gesagt, dass es in Europa Menschenrechte gebe. Aber wir sind hier allen egal.«
Advertisement
Mutter aus dem Irak:
»Mein Kind hat Krebs. Deshalb bin ich hier. Wir konnten die Behandlung nicht abschließen. Ich habe alles zurückgelassen und bin für mein Kind hierher gekommen. In Kirkuk hatten wir eine Operation. Im Sulaymaniyah Tierkrankenhaus haben wir eine Chemotherapie bekommen. Aber das hat für seine Heilung nicht gereicht.«
Rund Tausend Menschen wurden in der vergangenen Nacht in ein neues Schlaflager gebracht. Dafür hat der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko die Lagerstätte eines Logistikunternehmens freiräumen lassen. Dort ist aber längst nicht für alle Platz. Viele andere müssen weiter draußen schlafen, bei eisigen Temperaturen – und es wird immer kälter.
Zuvor war es bereits zu Ausschreitungen gekommen. Nach Angaben des polnischen Innenministers wurde ein Polizist schwer am Kopf verletzt, als er von einem Wurfobjekt getroffen wurde. Die polnischen Einsatzkräfte setzten Wasserwerfer ein und brachten die Situation so offenbar vorerst unter Kontrolle.
Der Konflikt an der Grenze aber das Schicksal vieler Menschen ist längst nicht gelöst.