Mehrere Unionspolitiker haben eine Kandidatur von Gesundheitsminister Jens Spahn für den CDU-Parteivorsitz gefordert. Wie die “Stuttgarter Zeitung” und die “Stuttgarter Nachrichten” berichten, legten mehrere baden-württembergische CDU-Abgeordnete den bisherigen Bewerbern Armin Laschet, Friedrich Merz und Norbert Röttgen einen Verzicht auf ihre Kandidatur zugunsten Spahns nahe.
“Laschet, Merz und Röttgen sollten über den Sommer in sich gehen und überlegen, ob sie der Partei wirklich noch den notwendigen Impuls geben können oder nicht doch lieber den Weg frei machen für einen echten Generationswechsel”, sagte der Bundestagsabgeordnete Michael Hennrich den beiden Zeitungen. Er verwies auf die guten Umfragewerte sowohl für Spahn als auch für den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU). Beide hätten in der Corona-Krise “ihre Feuertaufe bestanden”.
“Eindeutig auf Augenhöhe mit den anderen Kandidaten”
Auch der CDU-Innenexperte Armin Schuster erklärte, er sehe Spahn “nicht in der von ihm selbst gewählten Zurückhaltung, sondern eindeutig auf Augenhöhe mit den anderen Kandidaten”. Spahn ist bisher kein offizieller Bewerber für den CDU-Parteivorsitz, sondern unterstützt im Tandem mit dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet dessen Kandidatur. Wegen der hohen Zustimmungswerte für Spahn und Söder war zuletzt über Ambitionen der beiden Politiker auf eine mögliche Kanzlerkandidatur für die Union spekuliert worden.
Ein CDU-Parteitag wählt im Dezember einen Nachfolger für ihre Bundesvorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer, die im Februar ihren Rückzug bekanntgegeben hatte.