Seit Monaten fällt der als einst Kochbuchautor zu Ruhm und Wohlstand gekommene Attila Hildmann zunehmend durch die Verbreitung von Verschwörungstheorien und rechtsextremer Hetze auf – im Netz und bei Veranstaltungen. Dabei bedroht der Corona-Leugner immer offener auch Politiker und Prominente. Grünen-Fraktionsvize Konstantin von Notz hat den Strafverfolgungsbehörden in dem Fall nun Untätigkeit vorgeworfen.
“Die Hetze, die auf diesen Veranstaltungen verbreitet wird, ist unerträglich”, sagte von Notz den Zeitungen des “Redaktionsnetzwerks Deutschland” nach einem weiteren Auftritt Hildmanns am Wochenende in Berlin.
“Es ist schon bemerkenswert, dass die exzessiven Gewaltfantasien und völlig unverhohlenen Drohungen die Strafverfolgungsbehörden bisher nicht die Bohne zu interessieren scheinen”, sagte von Notz. Mit Blick auf die rechtsextremistischen Morde und Attentate in Deutschland in den vergangenen Monaten fügte er hinzu: “Aus Halle, Kassel und Hanau hat man offensichtlich nichts gelernt – bis wieder etwas passiert.”
Der Vegan-Koch und Verschwörungstheoretiker Hildmann hatte den ehemaligen Grünenpolitiker Volker Beck mehrfach bedroht. Zunächst hatte Hildmann vor einigen Tagen auf seinem Telegramkanal Morddrohungen verbreitet. Auf seiner jüngsten Kundgebung vom Samstag hat er diese nun wiederholt.
Auf Videos, die in sozialen Netzwerken verbreitet wurden, ist zu hören, wie Hildmann sagt: “Wenn ich Reichskanzler wäre, dann würde ich die Todesstrafe für Volker Beck wieder einführen.” Zudem verharmloste Hildmann einmal mehr den Nationalsozialismus und lobte Adolf Hitler.
Wie die “taz” berichtet, hat Beck bereits Strafanzeige erstattet. Im Raum stehen demnach die Vorwürfe der Beleidigung, Volksverhetzung und Anstiftung zu einer Straftat. Die Polizei Brandenburg erklärte auf Twitter, dass derzeit mehrere Strafanzeigen gegen Hildmann vorliegen würden. Bisher sei eine Strafbarkeit durch die Staatsanwaltschaft verneint worden. Die Ermittlungen würden jedoch andauern.